Meine Masteringphilosophie

Bei der Bearbeitung von Musik ist es mir in erster Line wichtig, den Charakter des Stückes zu erhalten, ja sogar noch etwas herauszuarbeiten. Für mich hat jeder Song etwas Individuelles, das ich versuche, herauszustellen. Vorgefertigte Presets, die man dann auf viele Stücke anwendet, gibt es bei mir nicht. Vielmehr gebe ich der Musik eine individuelle Klangnote mit. Klanglich orientiere ich mich beim analogen Sound der Achtziger Jahre. Ich bin durch den Klang dieser Dekade stark geprägt. Sei es durch die sphärische Musik von Kraftwerk, die hämmernden 808 Beats von Run DMC oder den harten Sound von Public Enemy. Durch die heutige digitale Klangerzeugung und Bearbeitung klingen viele Produktionen zwar sehr transparent und glasklar, aber es fehlt ihnen oft die Wärme und ehrliche Rauheit analoger Produktionen. Den Versprechungen der Softwarehersteller zufolge kann man den analogen Sound heute digital emulieren. Viele dieser Applikationen versprechen zwar eine perfekte Nachbildung analoger Geräte, aber meiner Meinung nach reicht diese Simulation nicht an den wirklichen Klang in der analogen Welt heran. Deshalb nutze ich neben den Möglichkeiten der digitalen Bearbeitung am PC auch analoges Equipment. Ich versuche also, die Vorteile aus beiden „Welten“ zu nutzen und hörbar zu machen. Neben dem konventionellen Mastering biete ich auch das Stem Mastering 1 an. Hierbei kann ich bis zu acht Spuren getrennt bearbeiten und analog mischen. Besonders bei Vokalstücken macht sich eine getrennte Bearbeitung von Stimme und Musik bezahlt. Aber auch instrumentale Musik kann durch eine Mehrspurbearbeitung an Transparenz und Durchsetzungsfähigkeit gewinnen. Noch ein paar Worte zum Thema Kompression: Zwei Dinge stören mich am Klang von vielen kommerziellen Produktionen. Erstens die viel zu präsenten Höhen (besonders ein zu stark angehobenes Air-Band klingt meiner Meinung nach unnatürlich und aufdringlich) und zweitens eine zu starke Kompression der Stücke. Zweifellos ist es heute möglich, Produktionen wesentlich lauter erscheinen zu lassen als etwa vor 20 Jahren. Jedoch lässt sich über Sinn und Unsinn dieser technischen „Errungenschaft“ streiten. Ich bin der Meinung, dass nicht das lauteste Master die Nase vorn hat, sondern das am besten Klingende. Jeder hat an seinem Verstärker einen Lautstärkeregler, somit kann man ohne Problem Pegelunterschiede aufholen – mit einem Gewinn an Dynamik. Wer an diesem Thema Interesse hat, kann unter Links und Loudness 2 War mehr erfahren. Da ich selbst seit über 20 Jahren DJ bin und schon einige Mixtapes erstellt habe, biete ich auch die Nachbearbeitung von DJ Mixen an. Ich werde hier Pegel-, Dynamik- und Klangunterschiede zwischen den einzelnen Stücken angleichen, sowie den Gesamtklang des Mixes verbessern. Bei digital erstellten Mixen kann ich auf Wunsch auch etwas analoge „Wärme“ hinzufügen.

1 ... http://en.wikipedia.org/wiki/Stem_mixing_and_mastering
2 ... http://de.wikipedia.org/wiki/Loudness_war